Liebe Frau Gerlach-Braun, lieber Herr Gerlach,
nun möchte ich auch einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben und wie ich eigentlich zu approtime kam.
Da sich im August 2006 mein Arbeitsverhältnis änderte, suchte ich eine neue Herausforderung. Bei unserem Kammerunterricht 2006 fiel mir ein Flyer von Ihnen an der Uni in die Hände, welcher mich neugierig machte. Spontan rief ich bei Ihnen an und erkundigte mich, wie und was auf mich zukommen würde, wenn ich bei Ihnen anfangen würde.
Es klang alles interessant und spannend. Als PTA hatte ich schon Erfahrung, nun wollte ich aber als Apothekerin mir ein Bild über Apotheken in den alten und neuen Bundesländern machen.
Welche Arzneimittel werden wo hauptsächlich aufgeschrieben? Kennen die Leute in alten Bundesländern die typischen „Ossi-Produkte“ wie Titralgan®, Neuranidal® und Eudorlin®, etc….?
Wie organisieren die unterschiedlichen Inhaber der Apotheken Ihren Alltag? Welche Gewohnheiten (gute oder schlechte) gibt es, wovon man sich für später etwas aneignen kann, sofern man eine Filiale oder eine eigene Apotheke hat?
Mit diesen vielen Fragen durfte ich im September 2006 meinen Job bei approtime beginnen. Zuerst ging es Richtung Mecklenburg-Vorpommern, recht nett, viele Seen und eine Ferienwohnung, die mich überwältigte. Zum Abschluss gab es als Dankeschön einen Blumenstrauß, der mich sehr überraschte. Allerdings gab es, wie sich später herausstellte, auch hier Höhen und Tiefen im Apothekenalltag und im Team.
Dann gab es Apotheken in Baden-Württemberg, die mich gar nicht mehr loslassen wollten und mir gefiel die Atmosphäre dort auch sehr gut Die Menschen dort waren sehr freundlich. Die Umgebung war klasse und ich fühlte mich eigentlich wie zu Hause. Die Wohnung dort über der Apotheke war gewöhnungsbedürftig. Der Flur hatte es in sich, so dass der Apotheker mich warnte, nicht zu denken, wenn ich abends das Licht anmache, Drogen konsumiert zu haben. Denn es war eine Tapete an der Wand, wie in den 70ern und die Lampen waren wie bei „Raumschiff Enterprise“…Die Stube war in dunkelgrün gehalten, mit oranger Couch und orangerotem Teppich. Also sehr utopisch.
Bis hierher stellte ich nicht viel Unterschiede zwischen den Medikamenten in Ost und West fest. Dieser Verdacht wurde erst in Hessen bestätigt. Die Verschreibungsgewohnheiten der Ärzte dort waren etwas anders und ich lernte AM kennen, die ich vorher noch nie in der Hand hatte. Neue Eindrücke gewann ich auch hier bei der Homöopathie und Enzympräparaten. In einer besonderen Apotheke, wo ich vermehrt lernte, was Kommunikation im Team bedeutet und gegenseitige Rücksichtnahme, auch im Punkte Schnelligkeit, durfte ich auch arbeiten. Außerdem muss ich sagen, kann man in 2 Wochen in 3 Apotheken arbeiten, solange diese zusammenhängen und auch voneinander wissen und miteinander kommunizieren. Auch diese Erfahrung kann für später sehr hilfreich sein!
In Nordrhein-Westfalen bekam ich die Einsicht, dass nicht alle dort stur sind, sondern dass es sogar hier Menschen gibt, die auf einen drauf zu gehen und gern etwas abgeben. Ich wurde zum Osterfeuer eingeladen, ja sogar zum Oster-Sonntag-Kaffee und Kuchen! In Bayern hingegen lernt man Ortschaften kennen, die so klein sind, dass man denkt, man wäre am Ende der Welt, wo man Kilometer weit fahren muss, um zur nächsten Tankstelle zu kommen!
Nun ja. Bei approtime lernt man also nicht nur neue Medikamente kennen, Kommissionierautomaten, sondern auch verschiedene Bundesländer-Kulturen und sogar was es heißt, für 4 Wochen am Stück Sachen zu packen, die in verschiedene Koffer unterzubringen, da man ja nicht 4 Wochen in der gleichen Stadt ist.
Außerdem lernt man von Einsatz zu Einsatz nicht immer alles aus dem Auto zu nehmen, um wieder alles neu zu laden. Nein, man hat schon mindestens (als Frau) 3 Paar Wechselschuhe hinterm Sitz deponiert, 2 Jacken auf dem Rücksitz und im Kofferraum eine Tasche extra mit Bettwäsche und Handtüchern, falls man irgendwo hin muss, wo es eventuell nicht schön und sauber ist.
Alles in allem hatte ich oft in den selben Apotheken zu tun, wobei ich mir mehr Abwechslung gewünscht hätte, um noch mehr Unterschiede kennen zu lernen. Auch wenn es schön ist, dort hinzukommen, wo man sich schon etwas auskennt und die Mitarbeiter kennt. Andererseits hatte ich in nur knapp 10 Monaten bei approtime einen enormen Wissensstoß bekommen, ein größeres Selbstvertrauen als je zuvor und jede Menge Kommunikation gelernt.
Dann bekam ich ein tolles neues Jobangebot, welches ich nicht abschlagen konnte und jetzt sagen muss, dass ich es nicht bereue diesen Weg gegangen zu sein. Ich bereue nicht, 10 Monate bei approtime gewesen zu sein!!!
Im Gegenteil, es hat mir viel gebracht. Aber so wie es jetzt ist, ist es ok. Ich habe im Juli 2007 meine Ausbildung zur „Fachapothekerin in der Allgemeinpharmazie“ begonnen und bin Vertretungsapothekerin in Haupt- und Filialapotheke. Also mein kleines approtime für mich!
D.D.